Aus anderen KVen
KV-Hessen
Veranstaltungsreihe #FokusVersorgung gestartet
Unter dem Motto „Gemeinsam Versorgung stärken“ hat die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) ihre neue, hessenweite Veranstaltungsreihe #FokusVersorgung gestartet. Der Auftakt fand Mitte November 2024 statt. Ziel ist eine enge regionale Vernetzung der Ärztinnen und Ärzte untereinander sowie mit der KVH. Mithilfe dieser regionalen Netzwerke sollen die ambulanten medizinischen Versorgungsstrukturen nachhaltig gestärkt und gesichert werden.
„Gerade in den ländlich geprägten, hessischen Landkreisen wird es immer schwerer, freiwerdende Arztsitze neu zu besetzen. Umso wichtiger ist uns die frühzeitige Vernetzung mit den niedergelassen sowie den in Weiterbildung befindlichen Ärztinnen und Ärzten in der jeweiligen Veranstaltungsregion. Für diesen so wichtigen Dialog der Generationen haben wir #FokusVersorgung ins Leben gerufen“, so Armin Beck, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVH.
Nach dem Auftakt kommt #FokusVersorgung 2025 in weitere hessische Regionen. Die erste Veranstaltung findet am 5. März im Raum Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis statt.
KV Bayern
Einigkeit in politisch unsicheren Zeiten
Zusammenhalt in politisch unruhigen Zeiten war das Motto der Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), die im November in München stattfand. Während in Berlin das Krankenhausreformgesetz den Bundesrat passierte, diskutierte die VV in München über sämtliche Themen rund um die Zukunft der ambulanten Versorgung im Freistaat. Dr. Rainer Hutka, neuer Amtschef im Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention, betonte den engen politischen Schulterschluss mit den ambulant tätigen Ärzten und Psychotherapeuten bei den Themen Entbudgetierung von ambulanten Leistungen, stärkerer Regulierung von investorengetragenen medizinischen Versorgungszentren (iMVZ) sowie eigener Bedarfsplanung für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Alle Ziele seien mit dem Auseinanderbrechen der Ampel-Regierung zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben.
Hart ging die Vertreterversammlung mit den bisherigen bundespolitischen Versuchen der Ambulantisierung von Leistungen ins Gericht. Nur ein Neustart bei der Verzahnung von ambulanten und stationären Leistungen könne verhindern, dass von einer Ambulantisierung vor allem die Kliniken profitieren könnten. Eine künftige Bundesregierung ist aufgefordert, eine klare Struktur bei den ambulant zu erbringenden Leistungen zu schaffen, um ein Ungleichgewicht zwischen stationären und ambulanten Sektor zu verhindern.
KV-Nordrhein
Schulterschluss im Notdienst – Pilotprojekt zur digitalen Fallübergabe in Bonn
Während die Zukunft der Notdienstreform im Bund derzeit ungewisser denn je ist, werden im Rheinland konkrete Verbesserungen vorangetrieben: Seit Mitte November 2024 sind die Rufnummern 116 117 des ambulanten Patientenservice und die Notrufnummer 112 in der Bundesstadt Bonn elektronisch direkt miteinander vernetzt. Ziel ist eine noch bessere Steuerung Hilfesuchender in der ambulanten Akut- und Notfallversorgung.
Die Bonner Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) haben hierzu gemeinsam eine neue digitale Schnittstelle implementiert. Diese verbindet die beiden Einsatzleitsysteme und ermöglicht bei Bedarf die schnelle und unkomplizierte Übergabe von anrufenden Patientinnen und Patienten. Nach einer ausgiebigen Testphase (seit Juli 2024) ist das Pilotprojekt in Bonn am 13. November 2024, in den Live-Betrieb gestartet.
„Der Fachkräftemangel macht sich zusehends auch in der Akut- und Notfallversorgung bemerkbar. Daher ist mehr Zusammenarbeit gefragt, wenn wir den wachsenden Anforderungen auch künftig gerecht werden wollen. Gemeinsam mit der Stadt Bonn haben wir jetzt einen wichtigen Schritt getan. Die Steuerung über einen zentralen Kontaktpunkt ermöglicht eine systemschonende und am medizinischen Bedarf orientierte Zuweisung der Anrufenden. Das verbessert nicht nur die Patientensicherheit, sondern hilft auch dabei, Informationsabbrüche, Wartezeiten und weitere Reibungsverluste zu vermeiden“, sagt Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KVNO.
Jochen Stein, Amtsleiter Feuerwehr und Rettungsdienst der Bundesstadt Bonn, ergänzt: „Die neue Schnittstelle erleichtert unseren Betrieb und kann die Disponenten bei ihrer Arbeit entlasten. Es ist aber weiterhin wichtig, dass die 112 nur für lebensbedrohliche Notfälle gewählt wird.“